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=== Vertrauen und Sicherheit durch Transparenz. === | |||
Für viele Menschen ist der Gedanke ungewohnt ihr Geld direkt bei Freund*innen & Bekannten anzulegen. Um das eigene Geld einem Projekt anvertrauen zu können braucht es klare Antworten. Hier findet ihr die häufigsten Fragen. | |||
Version vom 18. Februar 2025, 22:55 Uhr
Die Krötenwanderung setzt sich für den Aufbau und die Stärkung von demokratische und solidarische Projekten ein, die durch alternative Finanzierung neue Wege gehen. Wir bringen Menschen, die ihr Geld sinnvoll anlegen wollen, mit Projekten zusammen, die mit ihren Werten übereinstimmen. Dadurch entsteht eine direkte Beziehung. Durch Vernetzung, praxisnahe Informationen und diese gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit unterstützen wir eine Wirtschaft, die auf Gemeinwohl und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Unser Ziel ist es, Projekte und Anleger:innen zusammenzubringen und den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu fördern.
Große Banken und Finanzmärkte stehen in engem Zusammenhang mit vielen Krisen die uns umgeben. Noch immer fließt Unmengen an Geld in fossile Energieträger. Geld für Staaten die Menschenrechte verletzen. Für die Rüstungsindustrie. Gerade bei Geld gibt es eine große "Value-Action" Lücke. Wir wollen jenseits dessen denken und gemeinsam diese Form von Finanzmärkten trocken zu legen. Wir wollen Alternativlosigkeiten beenden!
Du willst dich genauer informieren? Wir laden dich ein in die Webseiten von einigen Initiativen einzutauchen:
Alternativfinanzierungen ermöglichen, dass Projekte sich Geld unter klaren Rahmenbedingungen direkt von Menschen ausborgen können. Am weitesten verbreitet sind qualifizierte Nachrangdarlehen - umgangssprachlich Direktkredite - sowie der Vermögenspool. Beide bringen Nutzer*innen und Geldgeber*innen auf Augenhöhe und haben wichtige Gemeinsamkeiten.
- direkte Beziehung zwischen Projekt und Geldgeber*innen: Zinsen fließen direkt an Menschen anstatt Banken
- Nutzer*innen treffen Entscheidungen ohne Abhängigkeiten von Eigentumsstrukturen
- Geringere Barrieren für Nutzer*innen: z.B.: niedrigere Mieten, keine Finanzierungsbeiträge (Genossenschaftsanteile)
Bei Direktkredite, eine vereinfachte Bezeichnung für den rechtliche Begriff "qualifizierte Nachrangdarlehen". wird zwischen Projekten und Geldgebenden direkt ein simpler Vertrag abgeschlossen. Nachrang bedeutet, dass im Falle einer Insolvenz zuerst andere Gläubiger ausbezahlt werden. Bei den meisten Projekten steht mit Liegenschaften ein realer Wert den Krediten gegenüber.
In Österreich hat habiTAT die Idee und Modell des Mietshäuser Syndikat aus Deutschland in Österreich übernommen. Dabei spielen Nachrangdarlehen eine wichtige Rolle für die Finanzierung. Die Mieteinnahmen werden für den Erhalt des Hauses, die Tilgung der Kredite sowie einen projektübergreifenden Solidartopf verwendet. Mehr Informationen findet ihr unter: https://habitat.servus.at/ . Die wichtigen Punkte über Nachrangdarlehen (Direktkredite) zusammengefasst:- einfacher Vertrag (2 Seiten) langfristige Tilgung mit Umschuldung
- Zinsen (häufig zwischen 0-2%)
- Nachrangigkeit
- kaum Bürokratie und Kosten
- kombinierbar mit Bankkredit (Direktkredite = Eigenmittelanteil)
- größere Flexibilität bei Finanzierungsvolumen
- habiTAT: Wiederverkaufsverbot (Dekommodifizierung) und Solidaritätspot für neue Projekt
Der Vermögenspool ist eine partizipative Finanzierungsform, die vom Rechtsanwalt Markus Distelberger entwickelt wurde. Dabei fließen die Beiträge von Menschen zusammen um den Kaufen von Grundstücken und Gebäuden, deren Errichtung oder Sanierung, sowie den Bau von Energieanlagen zu finanzieren.
Alle Beteiligten halten den Pool gemeinsam in Fluss. Beiträge können entnommen und neue Anleger*Innen eingeladen werden – dadurch wird ein Vermögenskreislauf geschaffen. Ein*e Treuhänder*in verwaltet das Geld und sorgt für die Einhaltung der Verträge. Die Nutzer*innen sorgen dafür, die laufenden Kosten und die Instandhaltung zu finanzieren. Detaillierte informationen findet ihr unter www.vermoegenspool.at sowie bei den einzelnen Projekten. Die wichtigen Punkte über den Vermögenspool zusammengefasst:
- Vertrag klärt viele Eventualitäten (>10 Seiten)
- Kreislaufgedanke (Entschuldung nicht Ziel)
- Wertsicherung (=Zinsen an Inflation gekoppelt)
- Grundbücherliche Absicherung
- mehr Bürokratie und höhere Kosten durch Treuhandschaft
- kombinierbar mit Bankkredit (dann ist Vermögenspool nachrangig)
- Einlagen dürfen realen Gegenwert nicht übersteigen (Gutachten von Sachverständigem notwendig
Wir sind überzeugt, dass Alternativ-Finanzierungen Vorteile für alle Beteiligten bringen und dafür sorgen, dass die Beziehungen zwischen einander Geld(aus)borgende auf Augenhöhe ist. Das ist ein solidarischer Kontrast zum Finanzmarkt, wo wir eine Schieflage beobachten und der Fokus darauf liegt aus Geld mehr Geld zu machen.
* Geld, das ermöglicht aber nicht bestimmt *
* Orte, die von Nutzer*innen gestaltet werden *
* Transparenz, die besucht werden kann *
* Sicherheit, die auf Vertrauen beruht *
Alle Projekte haben unterschiedliche Vorkehrungen um Risiken zu reduzieren, beschreiben diese in ihren Info-Materialien und klären dich darüber persönlich auf. Bei den meisten Projekten werden Grundstücke und Gebäude mit realem Gegenwert gekauft. Projekte im habiTAT prüfen ihre Finanzgebarung gegenseitig. Beim Vermögenspool-finanzierten Projekten vertritt ein*e Treuhänder*in die Interessen der Anleger*innen.
Und es gibt grundsätzlich auch ein anderes Verständnis von "Sicherheit", die sich von Finanzmärkten unterscheidet: Vertrauen. Projektübergreifend leben wir davon, dass Menschen uns und auch unserem finanziellen Handeln vertrauen können. Scheitert ein Projekt, steht für uns alle viel auf dem Spiel.
Der einfachste Weg das Risiko zu reduzieren: Teile das Geld auf mehrere Projekte auf oder nutzen auch andere nachhaltige Alternativen (Link).
Alle Projekten sind willkommen, die gemeinsame Grundprinzipien teilen (siehe unten), Für den gemeinsamen Weg wünschen wir uns auch verlässliche Ansprechpersonen und gemeinsame Kampagnenarbeit.
Das Netzwerk an solidarisch finanzierten Projekten soll wachsen. Ihr seid neugierig? Schreibt uns an mitmachen@kroetenwanderung.org
Grundprinzipien:
- Gemeinschaftlicher Besitz und Nutzung: Durch alternative Finanzierung ermöglichen wir kollektive Formen von Eigentum und Zugang.
- Geteilte Werte: Alle Projekte sind selbstorganisiert, demokratisch, nachhaltig und anti-diskriminatorisch.
- Solidarische Strukturen: Wir setzen uns aktiv mit solidarischen Beiträgen und dem Teilen von Privilegien auseinander.
- Gemeinnützige Freiräume: Unsere Projekte schaffen Räume, die für alle zugänglich sind und weniger ökonomische Hürden haben.
Die Grundlage bildet seit 2015 das Alternativ-Finanzierungsgesetz. Darin werden gesetzliche Anforderungen definiert, die Projekte erfüllen müssen, wenn sie sich von Anleger:innen direkt Geld ausborgen wollen. Wichtig ist vor allem die transparente Darstellung des Projektes und seiner Finanzierung. Konkrete Umsetzungen sind beispielsweise Nachrangdarlehen (wie bei habiTAT) oder der Vermögenspool.
Es gibt auch andere Alternativen - das wollen wir euch nicht verheimlichen. Schreib uns wenn du weitere Alternativen kennst:
- Die Genossenschaft für Gemeinwohl bietet Finanzdienstleistungen der Geldwirtschaft für Gemeinwohl. Darunter fällt sowohl ein klassisches Konto - das Gemeinwohlkonto in Kooperation mit dem Raiffeisenbank Gunskirchen als auch eine Crowd-Funding Plattform für Gemeinwohl-Projekte.
- Auf der Crowd-Funding-Plattform Klimja findet ihr unterschiedliche ökologische und soziale Projekte mit einem Schwerpunkt auf Erneuerbare Energie in Ländern des Südens.
- Schau dich in deiner Umgebung um. Es gibt Bürger:innen-Beteilungen für Erneuerbare, Es gibt …
Vertrauen und Sicherheit durch Transparenz.[ ]
Für viele Menschen ist der Gedanke ungewohnt ihr Geld direkt bei Freund*innen & Bekannten anzulegen. Um das eigene Geld einem Projekt anvertrauen zu können braucht es klare Antworten. Hier findet ihr die häufigsten Fragen.
Dir fehlen wichtige Information? Schreibt uns an info@kroetenwanderung.org.